Ihr vertikaler Garten: faszinierend,
im Trend und so clever
Wohnfläche wird immer rarer, Zeit ist ein Luxusgut und nicht alle haben die Ressourcen, um großflächig angelegte Gärten zu hegen und zu pflegen. Auch deswegen sind vertikale Gärten voll im Trend. Denn hier wachsen Gärten nicht in die Breite oder Tiefe, sondern platz- und zeitsparend in die Höhe. Ein senkrechter Garten bietet dabei so viele Vorteile: Nicht nur können Sie mit ihm aufsehenerregende Pflanzenwände erschaffen, die jeden Außenbereich aufwerten, Sie können auch das Gärtnern selbst auf eine völlig neue Art erleben.
Dieser Ratgeber möchte Ihnen den Trend näherbringen. Wir erklären Ihnen, was ein vertikaler Garten genau ist, auf was Sie achten können, wenn Sie einen anlegen – und welche Gestaltungsmöglichkeiten es gibt. Interesse? Dann legen wir mal los!
Was ist ein vertikaler Garten?
Wie in der Einleitung bereits erwähnt, ist ein vertikaler Garten ein Garten, der senkrecht statt waagerecht angelegt wird. Teils sind die Definitionen hier aber uneins. So bezeichnen manche auch einen Treppen- oder Stufengarten (wie einen Hanggarten bspw.) als vertikalen Garten. In diesem Ratgeber konzentrieren wir uns aber wirklich auf Gärten, die in der Vertikalität ihren Zauber entfalten.
Ein vertikaler Garten kann dabei freistehend oder als Teil der Grundstücks-, Balkon- oder Terrassenumfriedung angelegt werden. Sie können also mit Holz-, Stein- oder Keramikwänden arbeiten, die Sie dann mit Pflanzen bestücken. Oder Sie verwandeln Zäune, Sichtschutz und mehr in traumschöne vertikale Gärten, die ihre wahre Funktion hinter zauberhaften Designs verstecken. Wichtig bei einem vertikalen Garten sind die richtigen Aufbewahrungslösungen für die Pflanzen, die Sie einsetzen möchten, die Pflanzen selbst und das Material, aus dem der Rahmen, das Gerüst und das Fundament bestehen.
Die Basis jedes vertikalen Gartens: Rahmen oder Gerüst
Zuerst sollten Sie sich überlegen, was als “Wand” oder Basis für Ihren vertikalen Garten in Frage kommt. Hier kann ein Kerbon Sichtschutzsystem oder eine Sichtschutzwand genauso schön und passend sein wie eine alte Steinmauer, eine Holzwand oder ein klassischer Zaun. Auf manchen Wände und Rahmen können die Pflanzkübel, Töpfe und Blumenkästen direkt montiert werden, bei anderen dienen sie eher als schicke Hintergründe für das eigentliche, eher schlicht funktionelle Pflanzengerüst. Auch möglich: Wechseln Sie vertikale Gärten und massive, pure Sichtschutzelemente doch einfach ab. Eine Kombination aus unseren Sichtschutzwänden sowie edlen senkrechten Gärten sieht gut aus, bietet Privatsphäre und vereint in einer traumschönen Front die Natur mit Technik.
Bedenken Sie bitte, dass nicht jede Wand tragfähig genug für einen vertikalen Garten ist. Und achten Sie auch darauf, dass vertikale Gärten oft Feuchtigkeit an das Grundgerüst weitergeben. Dichtigkeit und das richtige Material sind hier entscheidend, sonst zerfällt der vertikale Garten über die Jahre von selbst! Auch hier gilt: Fragen Sie bei Zweifeln die Fachleute!
Pflanztöpfe und Blumenkästen für Ihren vertikalen Garten
Haben Sie Wand, Gerüst und/oder Rahmen gefunden, können Sie sich an die Auswahl der Pflanzgefäße machen. Während manche Pflanzen wie Efeu oder Wein keine klassischen Töpfe oder Kästen benötigen (dafür aber Gitter oder Schnüre, an denen sie wachsen und gedeihen können), sollten Sie bei anderen Pflanzen umdenken.
Ein vertikaler Gemüsegarten oder ein Kräutergarten zum Beispiel müssen den gewünschten Pflanzen eine sichere und langfristige Heimat bieten können. Hier sollten Sie unbedingt das Gespräch mit Fachleuten suchen, damit Sie auch in Sachen Erde, Dünger und Co. die beste Wahl treffen.
Besonderheiten eines vertikalen Gartens
Ein senkrechter Garten benötigt spezielle Planung, Pflege und Utensilien, damit er wachsen und gedeihen kann. Bei der Planung können Sie auf diese Punkte achten:
- Wie steht es um Schatten und Sonnenlicht?
- Möchte ich selbst gießen oder einen vertikalen Garten mit Bewässerungssystem?
- Wie viel Platz steht mir zur Verfügung?
- Möchte ich Pflanzen anbauen, die ich ernten kann? Oder dienen sie zur Zierde?
- Ist meine geplante Konstruktion stabil, feuchtigkeitsresistent und langlebig?
- Wie hoch soll und darf mein vertikaler Garten werden?
Für die Pflege wiederum gilt, dass ein vertikaler Garten zwar grundsätzlich weniger Arbeit macht und Ihnen lange Laufwege erspart, trotzdem müssen Sie auch hier an einige Dinge denken, wie Bewässerung, Dünger, Erreichbarkeit, Pflanzenwuchsrichtung (nach oben, nach unten, in die Tiefe?), Lebenserwartung der Pflanzen und saisonale Besonderheiten (wird mein vertikaler Garten im Winter zur unschönen Zweighecke?).
Schließlich zu den Utensilien für Ihren vertikalen Garten. Insbesondere die Gefäße für die Pflanzen und die eingesetzten Rahmen, Wände oder Zierelemente sind hier entscheidend. Bedenken Sie, dass in Zeiten der Baustoffknappheit manche Materialien schnell teuer werden können. Sie benötigen zum Beispiel zur Optik des Außenbereichs passende Gefäße und Pflanzen, einen formschönen Rahmen und/oder ein stabiles Gerüst, ein Bewässerungssystem oder eine Gießkanne sowie Gartenschere, Handschuhe, Eimerchen und andere Gebrauchsgegenstände für einen erfolgreichen Garten.
Manche dieser Utensilien benötigen zudem einen eigenen Stauraum. Gerade auf kleinen Flächen wie Balkonen sollten Sie die Aufbewahrungslösungen ebenfalls einplanen, wenn Sie die Größe Ihres vertikalen Gartens berechnen.
Ihr vertikaler Garten als Sichtschutz und Lufterfrischer
Wussten Sie, dass Ihr vertikaler Garten nicht nur als Sichtschutz dienen kann? Er ist auch ein formidabler vertikaler Wind- und Sonnenschutz auf der Terrasse, dem Balkon oder mitten im Garten. So kann er Wind und Sonnenlicht abhalten und gleichzeitig für mehr Privatsphäre sorgen. Dies macht ihn insbesondere in dicht bebauten, urbanen Umgebungen so kostbar. Dazu kommt, dass ein reich bepflanzter vertikaler Garten auch die Luftqualität erhöht. Nicht nur duften ein vertikaler Kräutergarten oder senkrecht gepflanzte Blumengärten wunderbar, sie können sogar Schadstoffe aus der Luft binden – bei hoher Feinstaubbelastung oder Pollen in der Luft ist der Unterschied teilweise deutlich spürbar.
Ideale Pflanzen für Ihre vertikale Pflanzenwand
Eine vertikale Pflanzenwand kann als Zier- oder Nutzgarten gestaltet werden – oder als eine Mischung aus beidem. Deswegen können Sie sich vorab die Frage stellen, welchem Zweck Ihr Garten dienen soll. So bekommen Sie eine Idee davon, welche Pflanzen in Ihrem vertikalen Garten wachsen sollen.
Legen Sie einen vertikalen Kräutergarten oder Gemüsegarten an, können Sie bald Oregano, Thymian oder Petersilie ernten, genauso wie Salatköpfe, Bohnen, Erbsen oder Radieschen. Sie können aber auch Himbeeren oder Erdbeeren vertikal pflanzen – und so direkt auf Augenhöhe köstlich süße Snacks pflücken.
Für Ziergärten kommt eine große Vielfalt von Pflanzen in Frage. Immer spannend: Nach oben oder unten wachsende Pflanzen. Ob Efeu und Efeutue, Wein, Teppichmispeln oder Kletterphilodendron: Hier entstehen dichte, grüne vertikale Gärten im Handumdrehen – allerdings müssen Sie ab und zu mit der Gartenschere ran, sonst wächst Ihnen Ihr vertikaler Garten im wahrsten Sinne des Wortes bald über den Kopf.
Auch Moos oder Sukkulenten passen zum vertikalen Garten. Insbesondere Moos bindet dabei Partikel in der Luft und bietet Kühle dank leichter Feuchtigkeitsverdunstung.
Am Ende gilt, dass Sie beim vertikalen Garten wie bei gewöhnlichen Gärten auch aus dem Vollen schöpfen können. Lassen Sie sich hierbei gerne auf Pinterest oder in Ihrer örtlichen Gärtnerei inspirieren – hier finden Sie auch Fachleute, die Ihnen verraten können, ob Blumen und andere Pflanzen auch noch in Jahren gut aussehen.
Ein paar gestalterische Ideen für Ihren vertikalen Garten
Ein vertikaler Garten kann außen neue Räume schaffen. Auch, weil Sie dabei immer die Möglichkeit haben, das Design und die Optik des restlichen Zuhauses hier wieder aufzugreifen – oder bewusst zu kontrastieren. Mit etwas Geschick kann ein vertikaler Garten outdoor ein zweites (grünes) Wohnzimmer schaffen. Und das Beste: Sie können die Pflanzenwand für außen selber bauen!
Was Sie dafür brauchen, haben wir Ihnen bereits gezeigt: Rahmen, Wand und/oder Hintergrund, Gefäße für die Pflanzen und die Pflanzen selbst. Je nach Konstruktionsweise können Sie wirklich alles selbst machen – oder sich professionelle Hilfe holen.
Steht der eigentliche vertikale Garten, geht es aber noch weiter: Jetzt kommen Dekoration am vertikalen Garten und in seiner Umgebung zum Einsatz. Setzen Sie zum Beispiel Leuchten (Festoon-Beleuchtung ist hier ideal, aber auch kleine LED, die Sie direkt im Garten verstecken) im Garten ein, zaubert dies abends ein wunderschönes Licht. Auch können Sie den Holzrahmen oder Stein, der zum vertikalen Garten gehört, noch bemalen oder lackieren.
Outdoor-Möbel und vertikaler Garten bilden ebenfalls eine gestalterische Einheit: Vertikale Pflanzenwände können den Lounge-Charakter von Balkon oder Terrasse unterstützen, während Retro-Möbel im Vintage-Stil besonders schön zu Blütenpracht und Farbenmeer passen.
Noch ein letzter Tipp: Wenn Sie vertikale Kräuter-, Gemüse- oder Obstgärten anlegen, können Sie darauf achten, dass sich diese nahe der Kochstelle im Freien oder nahe des Esstischs auf Balkon oder Terrasse befinden – so können Koch und Gäste jederzeit nehmen, was sie brauchen.